Sooo schön waren unsere Urlaubstage in Andalusien: Sonne, Meeresrauschen, herzliche Menschen und leckeres Essen – eine Reise nach Spanien ist für mich gefühlt wie nach Hause kommen.
Mehr “mañana, mañana”
Der Lebensrhythmus ist dort langsamer, entspannter… wenn nicht heute dann eben mañana.
Auch im Straßenverkehr war dies spürbar: Wo in Deutschland mindestens eine 70 gefahren würde, fuhren wir hier gemütliche 40km/h. Das war anfangs irritierend, fühlte sich ein bisschen wie ausgebremst an. Aber hey, einen Moment später dachte ich: Du fährst hier auf einer der schönsten Küstenstraßen Europas, da solltest Du auch Zeit haben, das zu genießen…
Wie oft hetzen wir durch unser Leben, angetrieben von der Uhr, Todos oder Geschwindigkeitsangaben auf einem Straßenschild und verpassen oder verwehren uns dabei den Blick auf die schönen Momente?!
Siesta gefällig? Oder lebst Du schon Dein Tempo?
Hast Du Dich schon mal gefragt, wie Dein natürliches Tempo wäre, wenn Du es Dir aussuchen könntest? Wann würdest Du aufstehen, wie lange frühstücken, wann wäre Dein erster Termin und wie viele Pausen hättest Du gern, um danach wieder in Deinem Wohlfühltempo weiter durch Deinen Tag zu schlendern?
Tja, das Tempo, das uns das Leben vorgibt, ist nicht unbedingt das, welches unserer persönlichen Natur entspricht – genauso wenig wie einem unserer wichtigsten & sensibelsten Körpersysteme: dem Nervensystem!
Wie also bekomme ich das spanische Lebensgefühl auf die deutschen Straßen?
So viel Ganzheitlichkeit, so viel Potenzial…
Da meine gesamte Arbeit von meinen Kursen bis hin zur Einzelarbeit auf die Regulation des Nervensystems abzielt, habe ich mich schon lange auf die Fortbildung „Vegetative Integration“ gefreut, die ich noch vor meinem Urlaub besuchen durfte. Das folgende Zitat meines Lehrers Ramraj Löwe über unser vegetatives Nervensystem möchte ich mit Dir teilen:
„Kein anderes System im Körper verdeutlicht so sehr Ganzheitlichkeit: Eben, dass wir eine zusammenhängende Einheit sind, die nicht in Körper, Gefühle und Geist trennbar ist. Kein anderes System kann uns so sehr krank machen und durch kein anderes System kann so viel Heilung vermittelt werden.“
Nervensystem – all over the Place
Unser Vegetatives Nervensystem steht in Verbindung mit unserem Zentralen Nervensystem und somit unserem Hormonsystem, außerdem unseren inneren Organen und sogar dem Muskelskelettsystem. Das heißt, wie angespannt Deine Muskeln sich anfühlen und wie gut sie durchblutet werden hängt auch damit zusammen, wie gestresst oder entspannt Du bist – UND UMGEKEHRT.
Aber damit nicht genug, Dein Gemütszustand, genauso wie Deine Wahrnehmung und Dein Denken werden maßgeblich vom Zustand Deines Nervensystems beeinflusst UND UMGEKEHRT!!!
Spoiler: Somit ist der Zustand unseres Nervensystems ebenfalls wesentlich für unsere zwischenmenschlichen Beziehungen.
Wie weit ist Dein Toleranzfenster?
Ein gesundes Nervensystem beschleunigt ohne Weiteres mehrfach am Tag auf 70km/h und fährt dann wieder herunter auf 40, oder auch anders herum. Fahren wir allerdings für zu lange Zeit hochtourig oder machen zu wenig Pausen, belasten wir unser Nervensystem auf Dauer und damit auch das Gleichgewicht in unserem gesamten Körper.
Haben wir außerdem ein Nervensystem, das früh den Auswirkungen von Stress ausgesetzt war, prägt das unsere Anpassungsfähigkeit in Stressphasen, die sogenannte Resilienz. Unser Toleranzfenster ist dann kleiner unser Nervensystem gerät dadurch schneller in extreme Gefilde und findet nur schwer wieder aus diesen heraus.
Erstelle Deine innere Landkarte
Sagen wir mal, Spaniens Küstenstraße wäre mein regulierter Nervensystem-Wohlfühlzustand: Sonne, Meer, eine Brise Wind im Haar ein angenehmer Plausch mit meinem Beifahrer… dann wäre mein Fight or Flight Modus auf der deutschen Autobahn zu Hause: fluchend auf der linken Spur, den Hintermann mit Lichthupe drängelnd im Nacken, während der Freeze-Modus mich in einen fetten Stau mitten im dunklen und stickigen Gotthardtunnel befördert.
Alles ist möglich oder nichts geht mehr. Aber allein, weil ich weiß, wo sich mein Nervensystem gerade befindet und wie es sich dort anfühlt, kann ich ihm helfen von dort wieder auf Spaniens Küstenstraße zu gelangen.
In Richtung Heilung steuern
Anders als sein Name vermuten lässt, können wir also aktiv auf unser vegetatives oder auch autonomes Nervensystem einwirken, um uns gesund zu erhalten oder gar zu heilen.
Sowohl in meinen Kursen, als auch in der craniosacralen Körperarbeit lernst Du Dein Nervensystem kennen und navigieren. Du erhältst wichtige Werkzeuge und kleine, alltagstaugliche Tricks, wie Du den schnellsten Weg zurück „nach Spanien“ findest.
Dabei geht es um das Gewahrwerden und Annehmen Deiner Gemütszustände, Emotionen und körperlichen Empfindungen, genauso wie um das Stärken Deiner Ressourcen, immer mit einer inneren Haltung des Mitgefühls für Dich selbst. Denn Dein Nervensystem möchte Dich nicht nerven, sondern schützen.
Und wenn Du Dich einmal einfach auf meiner spanischen Liege von den Strapazen der deutschen Autobahn ausruhen möchtest, während ich ein entspanntes Pläuschchen mit Deinem Vagusnerv halte, dann melde Dich jederzeit gern für einen Termin unter isabel@feal-cranio.de.
Ich hoffe wir sehen uns bald auf Deinem Weg nach Hause zu Dir selbst!
Isabel