Fahr mit mir in die Körperwerkstatt

Mal unter uns, solche unliebsamen Körperempfindungen kennen wir doch leider alle:

Ein Druck im Oberbauch oder ein Ziehen unter dem Schulterblatt, ein verspannter Rücken, ein Kloß im Hals, ein Stechen im Kopf… Wo auch immer Dein Körper schmerzt, hast Du Dich schon einmal gefragt, was er Dir damit sagen möchte?

In meiner Körperarbeit darf ich immer wieder hinter die Kulissen schauen und habe dadurch so viel mehr Verständnis für (meinen) Körper gewonnen. Das möchte ich heute gern mit Dir teilen:

Die Craniosacrale Körperarbeit hält eine neue, liebevolle Sichtweise auf unseren Körper und seine unangenehmen Empfindungen bereit: Sie erlaubt ihnen da zu sein!

Wieso das denn? Ich will doch dass der Schmerz so schnell wie möglich wieder verschwindet!!!

Vor einiger Zeit habe ich einen unschönen aber erhellenden Vergleich gehört, der dazu passt: „Wenn in Deinem Auto eine Alarmleuchte aufblinkt, dann nimmst Du Dir doch auch die Zeit, das zu überprüfen.“ Ertappt?

Fahr mit mir in die Körperwerkstatt

Nur ist unser Körper eben keine Maschine – die sind ja schon toll, aber auch kompliziert… unser Körper ist noch viiiiiiiiel komplizierter aber auch viiiiiiiiel toller – er ist ein wahres Wunder! Dieses Wunder entfaltet sich nach und nach, wenn wir lernen uns unserem Körper wieder zuzuwenden.

Oder wie Dr. Andrew Taylor Still, der Vater der Osteopathie sagen würde: „Ich glaube, dass die menschliche Maschine die Apotheke Gottes ist und alle Heilungen der Natur darin zu finden sind.“

Wer war zuerst da? Herr Schmerz oder Frau Stress?

Wenn ich einen Körper auf craniosacraler Ebene spüre, geht das nur über eine eingestimmte Präsenz, ein „da sein“ mit mir, mit Dir und dem, was in Dir ist.

Wenn wir so durch unser Leben hetzen, gibt es diese Präsenz die meiste Zeit nicht. Wir sind gesteuert von unserer Todoliste, versuchen so gut wie möglich zu funktionieren und rennen dabei viel zu oft an uns selbst vorbei.

Oft ist die erste Botschaft von Schmerz aber genau das Gegenteil davon, nämlich: Stopp! Halte inne!

Wenn also der unliebsame Herr Schmerz vorbeikommt, weiß ich, dass ich zu weit gegangen bin. Die Pause rückt ganz nach oben auf meine Liste. Sobald es möglich ist, nehme ich mir Zeit durchzuatmen.

Und dann frage ich mich:
„Was will er mir wohl sagen, der gute Herr?“ Und …erlaube ihm da zu sein, höre einfach mal zu.

Das Ziehen, Stechen, Klopfen, Drücken, Brennen, es bekommt also endlich meine Aufmerksamkeit.

Denn inzwischen weiß ich, mein Körper kommuniziert mit mir und hat sehr wahrscheinlich einen guten Grund für den Schmerz. Wenn ich ihn ignoriere, wird er nur noch lauter. Oder noch blöder: etwas funktioniert nicht mehr!

Ein liebevoller, sorgender Teil in uns weiß natürlich sehr gut, dass es vermutlich einen guten Grund gibt, weshalb der Schmerz vorbeischaut und wir uns dafür Zeit nehmen sollten.
Sind wir jedoch gestresst – und das fällt oft mit Schmerzen zusammen – rückt dieses Bewusstsein in den Hintergrund. Unser Körper ist im Alarmmodus. Da werden andere Prioritäten gesetzt – den Körper spüren? Unangenehm bis keine Option….
Und vielleicht verunsichert es uns im Hintergrund noch zusätzlich, dass wir die Gründe für den Schmerz nicht kennen…das wird oft zum Teufelskreis.

Natürlich wäre es bei allem, was Dir Sorgen macht auch wichtig, den Arzt oder Heilpraktiker Deines Vertrauens zu Rate zu ziehen. Aber für die erste Selbsthilfe – vor allem für Schmerzen, die unter Stress auftauchen, bekommst Du hier eine kleine Anleitung:

Wie kommen wir also ins Gespräch mit dem unliebsamen Herrn S.?

Am besten hältst Du erst mal inne, sobald das eben möglich ist. Spürst den Boden unter den Füßen, atmest tief durch den geöffneten Mund aus und schaust mal, wo es eine angenehme Körperempfindung gibt.

Das ist meist nicht so leicht, wenn der Schmerz schon laut ist. Schau trotzdem weiter, irgendwo gibt es sicherlich eine Stelle, die sich ok anfühlt – lass Dir dafür Zeit.

Verbinde Dich mit dieser angenehmen Körperstelle und spüre, wie es sich dort anfühlt. Wenn Du hier gut angekommen bist,…

dann spüre das Ziehen, das Drücken, die Verspannung. Nimm sie wahr und gib ihr ganz explizit die Erlaubnis da zu sein! Sei offen dafür, dass Dein Körper genau das jetzt gerade macht, gib ihm einfach ein bisschen Zeit und schau mal was dann geschieht…

Du kannst jederzeit wieder zurück zu Deiner Wohlfühlstelle pendeln oder für den Fall, dass sich etwas verändert, genau das wahrnehmen, was jetzt anders ist.

Probiers gleich mal aus!

Was mich wirklich immer wieder von neuem begeistert ist, wie schnell sich manchmal unangenehme Körperempfindungen dadurch verändern, dass wir ihnen den Raum geben, da zu sein. Meistens wollen sie nämlich nur Dein Innehalten und Deine Aufmerksamkeit.

Teste es, wenn es nicht wirkt, kannst Du immer noch eine andere Option wählen.
Aber wenn es wirkt, erkennst Du vielleicht, wie die Prioritäten auf Deiner Liste – oder vielmehr in Deinem Leben wirklich gestaltet sein sollten.

Hinter den Kulissen

Manchmal steckt aber auch mehr hinter Schmerzen. Besonders bei Schmerzen, die wiederkehren oder nicht weg gehen. Hier lohnt es sich dann einmal genauer hinzuspüren und oft macht es Sinn, sich damit Unterstützung zu holen.

Jetzt wird es emotional

Schon oft habe ich erlebt, wie sich hinter diesen Körperempfindungen Emotionen verstecken. Emotionen, die sich nicht zeigen dürfen, weil kein Raum dafür ist, keine Zeit, oder aber weil wir gelernt haben sie zu unterdrücken und sich das angeblich viel sicherer anfühlt. Und so verbuddelt unser Körper diese unangenehmen Gefühle, die keinen Platz haben in unserem Leben.

Unser Körper, ein Elefant

Es ist unglaublich, was unser Körper alles speichert. Er ist nicht nur eine Wundermaschine sondern auch ein Elefant, er vergisst nichts.
Leider tut das früher oder später weh. Da diese Emotionen gefühlt werden wollen. Sie sind verkapselte Energie, die in unserem Körper festgehalten wird und ihn hart und unbequem werden lässt. Was der Körper anfangs gut kompensieren kann, wird schwerer und schwerer, je länger es es mit sich herumträgt.

Zeit sich dem zuzuwenden was in Dir ist, Zeit sich Dir zuzuwenden!

Durch die sanfte aber dennoch tiefe craniosacrale Berührung ist es möglich, wieder einen Zugang zu diesen Emotionen zu erhalten und sie endlich zu erlösen. Dann kann der Körper sich wieder neu organisieren und es fühlt sich leichter und freier an.

Wenn Du Dich jetzt wieder erkannt hast, oder neugierig geworden bist und gerne lernen möchtest wieder in einen liebevollen Kontakt mit Deinem Körper zu kommen, dann melde Dich bei mir. Ich arbeite ressourcenorientiert, d.h. wir bringen Deinen Elefanten erst einmal in Sicherheit und dann schauen wir, welche Schicht seiner Sammlung er zeigen möchte.

Ich freue mich, Deinen Wundermaschinen-Elefanten kennen zu lernen! 

Isabel

Veröffentlicht in Allgemein und verschlagwortet mit , , , , , , , , .